Nachdem sich das Projekt „Tuchfabrik“ gut entwickelt hatte, stand die Frage, dass ein solch großes Werk sicher in die Zukunft gebracht werden müsse. Die Erhaltung des historischen Industriestandortes, mitten in der Stadt, mit neuer Bestimmung benötigt einen dauerhaften sicheren Rahmen. Die Lösung die die Gründung einer gemeinnützigen Stiftung.
So hat die Stiftung „Tuchfabrik Werdau“, gegründet 2019, am Standort Tuchfabrik „Otto Ullrich“ wie auch darüber hinaus, folgende Aufgaben übernommen:
Mitten in der Stadt entsteht so, einen kulturell-musealer Begegnungsort besonderer Art, mit vielfältigen Möglichkeiten. Den Gebäuden sind spezielle Funktionen zugeordnet, die in der Gesamtheit immer mehr ihr Wirkung im kulturellen Leben unserer Stadt entfalten werden.
Gebäude A ist ein bemerkenswerter, im Jahr 1892 zum Zweck des Tuchverkaufes errichteter Neobarock-Bau, der umfassend um- und ausgebaut wurde. Es dient heute als GALERIE, hat das Potential zur Aufwertung als GALERIE-BUCHHANDLUNG.
Haus B, einst das Wohnhaus des Firmengründers, ein früher Gründerzeitbau aus dem Jahr 1872 und 1934 umgebaut, ist kulturhistorisch das wertvollste Gebäude. Außerordentlich bedeutend ist der 150 Jahre alte Tuchmacherfries an der straßenseitigen Attika.
Der Otto-Ullrich-Bau bleibt aktuell im Bestand so erhalten. Vergleichbar mit dem Lipsius-Bau in Dresden ist er als Lehr- und Studienort für Bauschaffende und Interessierte bestens geeignet. Ergänzend gibt es Ausstellungen und Führungen.
Im Erdgeschoss ist das alte Büro „Otto Ullrich“ in der Fassung von 1934 erhalten. Im Obergeschoss finden wir noch die originale Raumaufteilung der Wohnung der Familie Ullrich aus dem jahr 1872 anhand alter Bauakten nachvollziehbar.
Weiterhin bietet der Otto-Ullrich-Bau Raum für die Unterbringung der Buch- und Aktenbestände der Stiftung. So ist die Deponierung der Archivalien, wie auch die Arbeit damit diesem Gebäude mittelfristig zugeordnet. Neben Literatur zu Genealogie und Technik sind überwiegend geschichtliche Dokumente vorhanden.
Das Gebäude C, einst Produktionsnebengebäude, hat seinen Weg als kulturell-museale Einrichtung gefunden. Initialzündung war die Aufstellung der Dampfmaschinenanlage der vormaligen Werdauer Feldschlösschen-Brauerei „Ferdinand Geidel“ (2011).
Kultur, Kunst und Bildung sind wichtige Bestandteile des Konzeptes. Daher gab es schon frühzeitig eine Bühne. Dazu gekommen sind die Voraussetzungen für Präsentationen und Filmvorführungen. Wir verfolgen das Ziel, den Wunsch der Werdauer zu erfüllen, ein kleines Club-Kino in der Stadt zu bekommen.
DaitDamit ist der Bogen über eine anspruchsvolle und vielfältige Tätigkeit der Stiftung „Tuchfabrik Werdau“ gespannt. Möge es in Zukunft ein Ort der Kultur Begegnung und Erholung sein, aber auch ein Podium für neue Ideen und gute Gespräche für eine gedeihliche Entwicklung unserer Stadt, wie auch unserer Gesellschaft.